Burnout – was tun als Partner?

Burnout und Du fragst Dich was tun als Partner. Vier Jahre nach dem Burnout treibt es mir noch immer die Tränen in die Augen. Vor allem wenn ich daran denke, was mein eigener Partner in dieser Zeit durchgemacht hat.

Denn das einzige, was Du als Partner tun kannst ist re-agieren. In den jeweiligen Momenten aufzufangen und damit umzugehen, was mit Deinem Partner geschieht oder er Dir entgegnet. Mit offenen Augen, mit offenen Ohren und mit einem ganz offenen Herzen. Mit Liebe und mit Verständnis. Auch wenn Du als Partner nichts von dem verstehst, was da gerade in dem anderen vorgehen mag.

Das wichtigste ist, dass Du Dir bewusst machst, dass Dein Partner gerade leidet wie ein Hund. Weil er selbst keine Ahnung hat was mit ihm passiert.

 

Auch wenn Du das Gefühl hast, dass Du auf einmal mit einem ganz anderen Menschen zusammen lebst, kann ich Dir sagen: der Mensch, den Du liebst, ist immer noch da. Aber er kann seine Gefühle gerade nicht greifen. Seine Freude ist weg.  Seltsam unbeteiligt steuert Dein Partner ziellos durch den Tag – und wirkt auf dich fremd.

 

Ein bisschen ist er wie ein Auto, dessen Warnleuchten zu lange ignoriert wurde. Denn dass der Tank bald leer ist, war schon lange klar. Nur dass man es eben verpasst hat zur Tankstelle zu fahren. Bis man stehenbleibt. Alle Energie ist weg. Aus die Maus.

 

So war das auch bei mir. Ich habe erfolgreich alle Signale ignoriert. Ich habe weitergemacht und bin weiter gerannt und habe die Warnungen meines Körpers ignoriert. Ständige Kopfschmerzen, Erschöpfungsgefühle, Herzrasen, Magenbeschwerden. Habe diesen andauernden Druck auf der Brust einfach ignoriert und weggelächelt.

 

Nach und nach fehlte mir die Luft zum Atmen. So wie dem Auto das Benzin zum Weiterfahren. In beiden Fällen kommt alles zum Stehen. Nichts geht mehr. Und schon gar nicht weiter. Game over.

 

Was tun als Partner?

Doch was tun als Partner? Es ist unglaublich schwierig mit dieser neuen Situation umzugehen, weil Du genauso wenige Ahnung von all dem hast, was da los ist, wie der Betroffene selbst.

 

Auch mein eigener Partner war völlig hilflos. Mir gegenüber hat er sich das aber nie anmerken lassen. Ich bewundere ihn noch heute für alles, was er intuitiv richtig gemacht hat. Er war meine größte und wichtigste Stütze in den härtesten Monaten meines Lebens. Er war dieser letzte leuchtende Stern am kalten und tiefschwarzen Himmel. Er hatte niemand, mit dem er sich hätte austauschen können oder von dessen Erfahrungen er hätte profitieren können.

 

Weil ich das mit meinem Partner so erlebt habe, möchte ich Dir gerne sagen, was mir als Betroffene damals gut getan hat – und was Du für Deinen Partner Gutes tun kannst. Du wirst überrascht sein wie simpel diese Dinge oft sind. Schwierig ist, den langen Atem zu haben. Denn diese Phase hält nicht nur eine Woche an, sondern  kann Monate dauern. Ich kann Dir ganz klar sagen: Ohne die Liebe und das Durchhaltevermögen meines Partners, hätte ich nicht das Durchhaltevermögen für meinen Heilungskampf gehabt. Mein Partner hat mir gegeben, was ich mir selbst in diesem Moment nicht geben konnte.

 

Burnout – was tun als Partner

Burnout - was tun als Partner

 

Sei da & nimm Dir Zeit

Der erste Tipp, den ich Dir an die Hand geben möchte ist ganz einfach: sei da. Verbringe die Zeit, die möglich ist, mit Deinem Partner. In dieser Zeit musst Du nichts tun. Du musst nicht einmal viel reden. Sondern einfach nur da sein. Im gleichen Raum, nicht im gleichen Haus! Wenn mein Freund nach einem Arbeitstag nach Hause kam, saß ich immer auf der Couch oder lag im Bett. Meist lief der Fernseher und ich habe in die Leere gestarrt. Schön gemütlich einen Film zu schauen, war nicht. Der Inhalt kam eh nicht bei mir an. Aber es lief halt. Er hat mich begrüßt und er sich dann zu mir gesetzt. Er hat alles gelassen wie es war. Nicht umgeschaltet. Manchmal hat er gefragt ob ich reden möchte. Egal wie ich geantwortet habe, er ging darauf ein. Entweder hat er zugehört oder akzeptiert wenn ich nichts sagen wollte. Irgendwann kam dann mal die Frage ob wir eine DVD einlegen wollen. „Ist mir egal“ war wohl meine Standardantwort. Er hat bewusst keinen Action-Baller-Film gewählt, sondern etwas, das mir sonst immer gefiel oder eine Serie, die wir gerne zusammen gucken. Ob ich immer viel davon mitbekommen habe, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Aber er war da.

 

Höre zu – und zwar richtig

Fange an richtig zuzuhören. Vielleicht musst Du das komplett neu lernen und Dich darauf einlassen. Stelle Deine Fragen mit Sensibilität und frage bitte nicht „Wie geht es Dir“. Denn immer wenn diese Frage kam, hätte ich jedem – egal wer sie gestellt hat – eine Bratpfanne über den Kopf ziehen können. Warum? Weil ich die Frage nie beantworten konnte. Die Frage erzeugt Druck und das Erwartungsgefühl endlich „gut“ antworten zu können. Aber von gut war ich soweit entfernt wie meine Couch von der chinesischen Mauer.

 

Höre zu. Frage, ob Du Dich dazu setzen darfst. Ob Dein Partner Lust auf etwas Bestimmtes zu essen hat. Vermutlich hörst Du an 30 aufeinanderfolgenden Tagen und länger ein „keine Ahnung“. Aber höre dennoch nicht auf zu fragen. Mit Konsequenz und Diszplin zahlst Du langfristig auf das Gefühlskonto Deines Partners ein. 

 

Wenn allerdings ein „lass mich alleine“ kommt, dann kannst Du nachfragen ob es wirklich gewünscht ist und dann sagst Du „mache ich, ich bin in einer Stunde wieder bei Dir und so lange bin ich im Keller/Schlafzimmer/Wohnzimmer/Küche, falls Du mich brauchst“. Bitte verlasse nicht das Haus. Und in einer Stunde setzt Du Dich wieder dazu oder kochst in dieser Zeit für euch. Auch wenn der Satz kommt „ich will nichts essen“. Stelle das Essen hin, decke den Tisch für Deinen Partner mit und bitte ihn mit Dir zu essen. Meistens isst der andere dann eben doch mit. Und spürt, dass Du da bist.

 

Traue Dich Zuneigung zu zeigen

Ja, Dein Partner ist jetzt ganz anders als sonst. Möglicherweise ungeduscht und ungekämmt. Still und in sich gekehrt. Oder auch einfach nur total verheult. So what? Ich kann Dir sagen in diesem Menschen ist es verdammt leer und dunkel. Und wenn Du daran denkst wie das bei Dir als Kind war, wenn sich innendrin alles doof angefühlt hat, dann wolltest Du nur eins: gekuschelt werden. Tue, was geht. Verabschiede und begrüße Deinen Partner mit einem Kuss auf die Stirn, fange an ihn wieder häufiger zu umarmen oder halte einfach die Hand des anderen. Es kann sich für Dich komisch anfühlen, weil vermutlich nichts oder nicht viel zurück kommt. Das liegt null an Dir, sondern an der absoluten Unsicherheit der kompletten Situation des anderen. Aber ich kann Dir eins sagen: es gab für mich nichts Schöneres als diese Umarmungen und die Stirnküsse. Auch wenn ich das damals nicht zeigen oder sagen konnte.

 

Klar, Sex ist jetzt Nebensache. Aber das heißt nicht, dass es nicht dazu kommt. Dein Partner muss sich bei Dir richtig wohl und geborgen fühlen, dann können die restlichen Gefühle kommen. Auch hier kann ich rückblickend nur sagen, dass ich die Liebe meines Partners durch seine Berührungen spüren konnte. Dadurch war ich mir sicher, dass es zumindest noch einen Menschen auf dieser Welt gibt, dem ich etwas Wert bin. Denn ja, ich war mir in dieser Zeit selbst nichts wert. Wie auch. Ich war ja nicht mehr ich. Ich konnte nicht mehr lachen sondern nur noch traurig sein und weinen. Ich konnte keine Freude spüren. Ich fühlte mich nicht erfüllt sondern leer. Ich konnte nichts Gutes mehr an irgendwas sehen. Aber ich konnte das Gute spüren, weil es mir gezeigt wurde.

 

Sei die feste Struktur

Sobald mein Burnout diagnostiziert und die Krankmeldung ausgestellt war, war ich zu Hause und völlig mit mir alleine. Mit mir, den Gefühlen die auf einmal weg waren und der Angst überhaupt nicht zu wissen wie es weitergeht. In dieser neuen Leere war ich nochmals völlig überfordert.

 

Mein Alltag war auf einmal weg. Keine Termine, keine festen Arbeitszeiten. Nichts. Doch eines gab mir eine feste Struktur: mein Partner kam jeden Mittag um 12.30 Uhr mit einem warmen Tagesessen vom Metzger nach Hause. Jeden Tag für mehrere Monate. Und ob ich Hunger hatte oder nicht (Appetit hatte ich eh nie) war es das Beste, was er für mich getan hat. Damals konnte ich das nicht wahrnehmen und nicht anerkennen. Heute ist es das, was ich jedem Partner empfehle zu tun. Etwas jeden Tag kontinuierlich zu machen. Komme, was wolle. Und das mit einer Mahlzeit zu verbinden ist perfekt, denn ich hätte sonst nichts oder einfach irgendwas gegessen. An Kochen war nicht zu denken, an Einkaufen schon gar nicht. Dazu fehlte mir jegliche Kraft. Aber so bekam ich immer eine warme Mahlzeit unter der Woche und am Wochenende wurde für mich gekocht.

 

Ob Mittag- oder Abendessen ist völlig egal, aber es ist wichtig, dass der Partner sich auch hier die Zeit nimmt. Und zwar der Partner, nicht die Mutter oder die Tante oder der Bruder oder sonst wer. Der wichtigste Mensch, der dieser Person am nächsten steht. Wenn das der Mitbewohner ist, auch gut. Wenn das die Mutter ist, weil man noch zusammen lebt, dann ist natürlich auch das legitim.

 

Nimm es Dir nicht zu Herzen

Du bist nicht Schuld am Burnout Deines geliebten Partners. Vielleicht hast Du es kommen sehen, vielleicht auch nicht. Ich war sehr gut darin mich hinter meiner Maske zu verstecken. Mein Partner hat es trotzdem gesehen und mich immer wieder angehalten einen Gang runterzuschalten. Aber weißt Du was? Es hat mich nicht interessiert. Warum? Weil ich der festen Überzeugung war, dass ich wie ein Porsche den Weg entlang rasen kann. Dass ich das schon packe. Dass das jetzt eben mal so sein muss. Nichts hat mich aufhalten können. Keine lieben Worte und auch keine gut gemeinten Ratschläge. Tja, wie heißt es so schön? Wer nicht hören will, muss…. Fühlen! Oder man nimmt ihm eben jegliches Gefühl und zieht den Stecker. Dann fühlt man auch nichts mehr. Aber man kommt ganz schnell zum Stillstand. Mit einer Vollbremsung. Autsch.

 

Quäle Dich als Partner nicht mit dem Gedanken ob Du etwas anders hättest machen können. Die Antwort ist nein. Aber jetzt kannst Du einfach da sein. Nimm Dir nicht zu Herzen, wenn Dein Partner mal zickig, bockig, oder schnippisch ist. Vielleicht ist er auch teilnahmslos. Denke an das Auto mit dem leerem Tank. Dieser braucht auch viele Tropfen um überhaupt wieder anzuspringen. Genau so ist es beim Menschen. Je mehr Du investierst, umso mehr füllt sich der Tank Tropfen für Tropfen. Und zwar im Hintergrund. Dadurch baust Du im Hintergrund ein Kraftpolster auf, das Du stetig füllst. Das ist eine Investition in Deine Partnerschaft und Eure gemeinsame Zukunft. Wenn ihr das schafft, schafft ihr alles!

 

Sage alle gemeinsamen Termine ab

In der Regel ist Euer gemeinsamer privater Terminkalender voll. Und auch Dein eigener. Hier die Vereinsratssitzung, da die Abendeinladung. Hier der Geburtstag und da der Brunch. Absagen! Alles! Dein Partner hat nicht die Kraft irgendwo hin zu gehen. Und von Deinen privaten Terminen musst Du mind. 95 Prozent nicht zwingend wahrnehmen. Lasse es und nutze die Zeit einfach da zu sein. Für Deinen Partner. Denn immer wenn Du außerhalb der ARbeitszeit (die muss nun einmal sein) nicht da bist, ist es ein Schlag in die Wertkerbe. Dann fühlt sich der Betroffene noch weniger Wert und auch vom geliebtesten Menschen im Stich gelassen. Wäre mein Freund noch hierhin zum Feierabendbier trinken gegangen oder dahin um sich mit Freunden zu treffen, hätte ich mich noch schlechter gefühlt. Weil ich es nicht mal mehr Wert gewesen wäre, dass er Zeit mir mit verbringt. Weil ich ja so eine schlechte Gesellschaft für ihn bin.

 

Du glaubst nicht welche Gedankenspiele – so absurd sie Dir auch erscheinen mögen – in demjenigen vorgehen. Es sind ja nicht nur die Gefühle weg, sondern in solchen Momenten auch der gesunde Menschenverstand. Daher sage ab, was es abzusagen geht. Oder reduziere auf ein mögliches Minimum.

 

Schütze Deinen Partner

Halte Besuch von Deinem Partner fern! Ich wollte in dieser Zeit niemanden sehen. Das war mir alles zu viel, zu eng und mit einer zu großen Erwartungshaltung verbunden. Denn jeder, will ja was wissen. Wie es einem geht (Du erinnerst Dich, meine Bratpfannen-Frage), was man Gutes für einen tun kann (die Antwort darauf ist NICHTS….wenn es doch nur so einfach wäre) und überhaupt. Man hat Besuch im Haus und das ist für einen Burnoutler Stress pur. Denn wir fühlen uns mies, hässlich, wertlos, leer, lieblos und überhaupt nicht gesellschaftsfähig. Daher nimm den Druck raus und halte die Leute fern. Das gilt meist auch für die eigenen Eltern. Denn die meinen es ja besonders gut und wollen nur helfen. Aber mit helfen ist hier nichts. Es reicht zu wissen (mit ner schön geschriebenen Karten, oder mal nen Strauß, ner Whatsapp, etc.) dass diese Menschen an einen denken. Nicht mehr und nicht weniger. Und bitte nicht täglich. Und bitte keine Spontanbesuche an der Haustüre. Nichts Schlimmeres als wenn die Türklingel zu hören ist oder das Telefon klingelt. So ging es zumindest mir.

 

Informiere Dich

Genau das tust Du schon, sonst wärst Du nicht hier gelandet. Ich konnte hoffentlich Deine Frage „Burnout – was tun als Partner“ ein großes Stück weit beantworten. Ich empfehle Dir, Dich darüber hinaus zu informieren, zu recherchieren und zu googeln was Burnout eigentlich bedeutet. Ja, mittlerweile gibt es endlos viel Material zu diesem Thema. Alles was Du möchtest, ist ein bisschen von dieser neuen Welt Deines Partners zu verstehen. Versuche ihn zu fragen, aber es kann gut sein, dass er das nicht in Worte fassen kann. Ich konnte es nicht. Nur stückchenweise.

 

Es gibt zwei tolle Bücher von Betroffenen, die ich Dir empfehle – egal ob als Buch, ebook oder Hörbuch. Einmal Brief an mein Leben und einmal Acht Wochen verrückt.

 

Diese Bücher habe ich selbst direkt nach meiner Diagnose gelesen um zu verstehen was da eigentlich mit mir los ist. Ich finde sie für Betroffene und für Partner toll um jenseits der Fachpraxis und Theorien Einblicke in diese neue und unbekannte Phase zu bekommen, und die Gefühlswelt Deines Partners zu bekommen.

 

Wenn Du noch mehr über meinen Burnout erfahren möchtest, dann sind diese Artikel für Dich bestimmt interessant:

  1. Der Sonntagshasser
  2. Wenn die Freude auf einmal weg ist
  3. Nach dem Burnout – Teil 1
  4. Nach dem Burnout – Teil 2
  5. Die besten Burnout Test

 

Ich wünsche Dir alle Kraft für die bevorstehende Zeit und weiß, dass ihr das gemeinsam schafft, wenn Du mit diesen kleinen Tipps mitanpackst. Von Herzen alles Gute für Euch!

 

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16 thoughts on “Burnout – was tun als Partner?

  1. Liebe Sue,
    Du hast mir immer wieder etwas erzählt von der Zeit des Burnouts, dazu las ich immer gern Deine Artikel mit. Als ich Deinen Newsletter las, obwohl ich eigentlich gerade gar keine Zeit dazu hatte, musste ich einfach auf „zum Artikel“ klicken. Mich haut Dein heutiger Post total um. Du hast das so detailliert und wunderbar klar geschrieben, dass ich diesen immer gern weiter empfehlen werde. Und zwar nicht nur Partnern von Burnout-Patienten, sondern auch Menschen, die nicht wissen wie sie mit ihren – an was auch immer – leidenden Angehörigen umgehen sollen. Ein grandioser Artikel! Vielen Dank!
    Deine Stephie

    P.S.: Diesen Artikel sollten alle Leser kräftig teilen. Er ist so wertvoll!

    • Liebe Stephie,

      vielen Dank für Dein überwältigendes Feedback. Ich danke Dir von Herzen. Dieser Artikel ist meinem Herzen besonders nah und wie Du schon sagst, ist er sicher nicht nur etwas für Angehörige von Burnout-Patienten sondern auch derer anderer Krankheiten. Gerade das Thema mit dem Umgang ist unglaublich wichtig und wird oft verkannt. Weniger ist oft mehr. Und mehr von dem wenigen ist genau das richtige.

      Alles Liebe
      deine sue

  2. Roomie…. was für ein wunderbarer Artikel. Mir ging es wie Stephie – nach dem Newsletter musste ich einfach klicken. Toll, wie Du alle Informationen aufgeschrieben hast und ich bin mir sicher: Du wirst damit ganz vielen Menschen helfen.

  3. Liebe Sue!
    Vielen Dank für deinen Artikel. Damit hab ich einen kleinen Einblick bekommen, wie sich mein Mann in den letzten Monaten gefühlt haben muss. Beim lesen hab ich immer wieder gedacht, sowas hat er gefühlt??? Jetzt verstehe ich das ganze auch! Seit März gehen wir nun gemeinsam durch seinen Burnout und ich bin nicht nur physisch auf dem Zahnfleisch gegangen sondern auch physisch. Ich hatte plötzlich die Last einer ganzen Familie zu tragen. Zum Glück geht es ihm wieder besser, wo unter anderem auch ein work-life-Balance-Seminar zur Heilung beigetragen hat. Wir haben noch das Ende nicht erreicht, aber es wird.
    Danke schön!
    Liebe Grüße Nicole

  4. Hallo Sue,
    vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel! Seit einer Woche ist auch der Tank meines Freundes leer und es gibt mir wirklich viel Kraft zu lesen, dass es doch noch ein Happy End geben kann. Es zerreist mich einfach wie aus dem Nichts hören zu müssen, dass er sich so unsicher mit der Beziehung ist und dass er nichts fühlt. Und auf der anderen Seite gibt es wieder richtig schöne Momente die mir Hoffnung geben und jedes Mal hoffe ich aufs Neue, dass das alles nur ein Traum war.. im nächsten Moment ist wieder alles vorbei und er zieht sich zurück und denkt, es sei besser, wenn ich ausziehe und wir nur Freunde sind..
    Hast du in der Zeit auch solche Gedanken und Zweifel in eurer Beziehung gehabt? Wie lange hat es bei dir gedauert, dem BO zu entkommen?
    Ich weiß, dass es ein harter Weg wird.. aber ich bin unter anderem auch dir dankbar, dass du so mutig warst, dich den Leuten zu öffnen und deine Geschichte zu erzählen.

    Liebe Grüße, Vroni

    • Liebe Vroni,

      ich danke Dir, dass Du den Mut hast, Dich zu öffnen. Es tut mir unendlich leid, dass Dein Freund durch dieses tiefe Tief gehen muss. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass jede Krankheit eine Chance sein kann. Jeder Betroffene geht ganz anders damit um. Ich kann nicht in Eure Beziehung reinschauen und weiß nicht wie sie die letzte Zeit war. Ich kann Dir nur sagen, dass ihm gerade die Kraft ausgeht und er nicht für Eure Liebe kämpfen kann. Nicht, weil er nicht will (darüber kann ich kein Urteil fällen) sondern weil er irgendwie gucken muss, dass das bisschen Energie, das er noch verspürt, irgendwie zum Überleben reicht. Überspitzt ausgedrückt. Klar, ich habe in der Zeit selbst jetzt auch keine Schmetterlinge im Bauch für meinen Freund verspürt. Ich hatte gar keine Kraft darüber nachzudenken. Er war halt da. Rückblickend weiß ich, dass er mir meine feste Säule war, an die ich mich anlehnen konnte. Für den Partner ist das alles verdammt schwer zu ertragen. Wenn Du es kannst, wenn Deine Energie reicht, dann sei einfach für ihn da. Bestärke ihn darin, dass ihr das zusammen schafft. Dafür muss Deine Liebe sehr groß sein um das zu schaffen. Ob sie das ist, weißt nur du. Aber für ihn wäre eine Trennung (auch wenn er es sagt) sicherlich ein weiterer schwerer Schlag. Wie gesagt, ich kann nur von außen auf Eure Beziehung schauen, was innen drin los ist, davon weiß ich nichts.

      Lese Dir doch mal im Bereich Burnout meine anderen Artikel durch, falls Du diese noch nicht kennst. Und wenn Du Hilfe brauchst und mit jemandem reden möchtest, dann hole sie Dir. Es kann sein, wenn gerade die Diagnose bei Deinem Freund noch frisch ist, dass er noch nicht bereit ist sich Hilfe zu holen. Du hast genauso einen Anspruch darauf, denn das belastet auch Dich. Das kann ein Therapeut sein, ein Heilpraktiker oder ein klassischer Coach, der sich auf Burnout(prävention) spezialisiert hat. Einfach damit Du auch etwas Sicherheit im Umgang bekommst. Wir Frauen tendieren ja leider dazu wenig rational und sehr emotional zu sein und haben tausend Gedanken wie er was wohl meint. Er versucht nur zu überleben. Nicht mehr und nicht weniger. Und natürlich will er Dich mit seinem „Problem“ nicht belasten und sucht daher die Lösung für Dich. Das kann ich mir gut vorstellen, dass ihn das bewegt.

      Ich wünsche Dir und Euch von Herzen alles Gute! Ihr schafft das!

      Alles Liebe sue

      P.S.: Vom ersten Tag der Diagnose bis zum ersten Tag der Wiedereingliederung im Job lagen bei mir genau 9 Monate. Bei anderen sind es 3 Monate, 5 Monate oder 12 Monate. Das kommt ganz darauf an wie man sich darauf einlassen kann die Krankheit zu behandeln. Denn das muss gemacht werden. Alleine schafft man es aus meiner Sicht aus diesem Loch nicht raus. Denn man will ja auch lernen wie man es nicht erneut dazu kommen lässt.

  5. Lieben Dank für Deinen tollen Beitrag! Von meinem Partner (oder Nicht-mehr-Partner, ich weiß es nicht) vermute ich, nach allem, was ich mir aus dem letzten Jahr zusammengereimt habe, sehr, sehr, dass er mitten im Burnout steckt. Auch ich habe die bösen Zeichen gesehen, konnte aber in früheren Gesprächsversuchen nicht mehr zu ihm durchdringen. Wir wohnen nicht zusammen und haben seit einem Monat keinen Kontakt. Meine (spärlichen) Kontaktversuche sind ins Leere gegangen, ich habe zuletzt lediglich signalisiert, da zu sein, wenn ich gebraucht werde. Einfach hinzufahren traue ich mich nicht, weil ich vor dem Kontaktabbruch immer wieder (gefühlsmäßig) abgewiesen wurde und mir dieses Verhalten auch nicht erklären konnte. Erst während der „Ruhephase“ (um dieser Zeit einmal einen freundlichen Begriff zuzuweisen), kam mir in den Sinn, dass es sich um ein Burnout handeln könnte, zumal dieser Begriff von meinem Partner schon mal für die Beschreibung eines länger zurückliegenden Zeitraumes verwendet wurde (da kannten wir uns jedoch noch nicht). Mein aktueller Plan war, soviel Wasser den Rhein runterlaufen zu lassen, bis er sich meldet, ich will nicht aufdringlich sein und keine Erwartungen stellen. Was würdest Du raten? SMS oder E-Mails kommen für mich nicht in Frage, das würde ich selbst nicht gut finden, also kann ich das auch nach außen nicht vertreten.
    Lieben Dank und ein gutes WE, Knoxi

    • Liebe Knoxi,

      oh weh, das tut mir leid, dass Dein Freund gerade mittendrin steckt. Das ist für alle Beteiligten die Hölle. Auch, dass Eure Beziehung gerade so unklar zu sein scheint. Ich finde es löblich, dass Du ihn nicht bedrängen willst. Das ist auch genau richtig. Ich kann Dir natürlich immer nur sagen wie es für mich war und welchen Impuls ich beim Lesen Deines Kommentars hatte. Am Ende gilt natürlich immer Deine eigene Entscheidung. Es ist auch völlig egal ob ihr ein Paar seid oder freundschaftlich verbunden seid, denn ich höre raus, dass er Dir wichtig ist und Du ihn unterstützten möchtest. Schön, dass Du das machst. Denn weglaufen und ignorieren wäre doch so viel einfacher. SMS und E-Mail musst Du gar nicht machen, verstehe ich auch, dass Dir das zu unpersönlich ist. Ich vermute jedoch, dass er nicht die Kraft haben wird sich bei Dir zu melden. Es könnte wirklich sein, dass Du sehr lange nichts von ihm hörst. Mein erster Impuls beim Lesen war: schicke ihm Post. Regelmäßig. Das müssen keine langen Briefe sein, es gibt so schöne Postkarten mit tollen und motivierenden Sprüchen drauf. Schicke ihm alle paar Wochen eine mit ein paar Zeilen von Dir. Ohne Druck. Einfach nur „ich denke an Dich“, „ich bin immer für Dich da“. Selbst wenn er sich daraufhin nicht melden sollte, nimm das nicht persönlich. Denn ich bin mir sicher, dass er einfach nicht weiß was er sagen soll, aber ich bin mir genauso sicher, dass ihm solche kleine Grüße gut tun. Es zeigt, dass man nicht alleine ist. Wenn er sich innerlich leer fühlt, denkt der Kopf automatisch, dass sich niemand für einen interessiert. Damit durchbrichst Du diese, seine, Gedanken immer wieder. Wenn es sich für Dich stimmig anfühlt, dann probiere das einfach für Dich aus.

      Ich bin mir sicher langfristig wird er es sehr schätzen, wenn einfach immer mal wieder etwas von Dir kommt. Vermeide alle Worte, die Druck erzeugen könnten, sofern Du kannst. Vielleicht gibt es auch eine Lieblingskeks- oder Schokoladensorte, die Du ihm einfach mal in den Briefkasten wirfst mit einem Post-it und „habe ich gesehen und dachte an Dich. Lass es Dir schmecken“. Ich bin mir sicher Dir fällt so einiges ein. Nicht täglich, aber alle zwei Wochen oder so, wie es für Dich passt.

      Ich wünsche Dir und ihm von Herzen alles Gute und Licht am Ende des Tunnels.

      Alles Liebe
      sue

      • Liebe Sue,
        ganz herzlichen Dank für Deine lieben Worte.
        Ja, er ist mir sehr wichtig und ich weiß, dass sich hinter all den Masken, die ich in den letzten Monaten vor unserem Kontaktabbruch kennenlernen musste, ein ganz wunderbares Wesen verbirgt. Lustig ist, dass ich die Idee mit den Postkarten just gestern (bevor ich Deine Antwort hier las) auch hatte… Es sind eher MEINE Ängste und Zweifel, die mich dieses „Vorhaben“ wieder haben in Frage stellen lassen. Jetzt werde ich es wahrscheinlich doch machen, dank Deiner ermutigenden Worte. Die Frequenz finde ich auch vertretbar.
        Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, vor allem, was Euren Familienzuwachs betrifft!
        Liebe Grüße,
        Knoxi

  6. Hallo ich hab da mal ne frage
    und zwar hab ich die vermutung das mein freund an burnout leidet aber ich kann es nicht beweissen es hat alles mitte noveber 2015 angefangen wir sind neu umgezogen haben 3 gemeinsame kinder er ist selbstständig hat immer viel gearbeitet kaum urlaub oder was für sich gemacht dann hat er unser wohnung renoviert und alles schön gemacht dann hab ich hir in der neuen wohnung eine woche gewohnt da kamm er mittags nach hause und hat mit mir gesprochen und auch noch telefoniert und hat gesagt das er ein termin hat bis zu dem zeitpunkt war noch alles gut dann kamm er am aben nach hause und hat kein ton mehr mit mir gesprochen ich hab mir da erst nix bei gedacht weil er immer mal so tage hat aber dann hat es sich über tage hingezogen und ich hab ihn dann darauf ansprechen wollen aber er wollte nicht mit mir sprechen hat nur gemeint das ich mein ding machen soll und er macht nur noch sein ding und die kinder sind nur noch unser ding ich dacht ich bin im falschen film hab dann noch mal versucht mit im zu sprchen da meint er nur er kann nicht mehr und ist fertig ich hab ihn dann auch in den arm genomen wol er das nicht wollte und meinte dann nur er muss jetzt gehen und nach denken dann hab ich gedacht das wird schon wieder aber es ist bis heute nicht besser geworden er hat gesagt er zieht im januar ausziehen aber das hat er bis jetzt nicht gemacht und wenn ich versuch mit ihm zu sprechen dann sagt er er hat keine probleme und es ist alles gesagt ich komm garnicht an ihn ran auch mit seiner familie spricht er auch nicht meint nur das er vor niemanden einerechenschaft abzugeben hat 🙁 ich weiß nicht mehr weiter was ich noch machen soll weil die kinder leiden auch darunter ich hab auch die vermutung das er ein spiel sucht hat weil er so gut wie jeden tag weg geht in die spiel halle aber ich weiß nicht was er an geld verspielt:-( können das so anzeichen sein zu ein Burnout?? und wenn ja was kann ich machen wenn er mich nicht an sich ran läst? ich weiß nicht mehr weiter aber es kann auch so nicht mehr weiter gehen wir haben doch 3 kleine kinder und wir haben so als familie und paar nicht von meiner seite probleme gehabt

    ich würde mich über eure antworten freun die mir vieleicht weiter helfen können

    lg Stephanie

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