Hallo Oktober

Hallo, oh Du schöner Herbstmonat Oktober. Was freue ich mich auf Dich, wie Du die Blätter an den Bäumen magisch in ein gelb-orange-rot-braun verwandelst. Wie Dein feiner Windhauch dieselbigen von ihren Ästen weht um langsam auf die Erde zu tänzeln und dort liegen zu bleiben. Ich freue mich auf die vielen Kürbisse, die vor jedermanns Haustüre drapiert werden und der Duft von Kürbis, Zimt und Nelken, der endlich wieder durch unsere Räumlichkeiten zieht und die Nase kitzelt. Du bist für mich unbestritten einer der schönsten Monate, denn Du bringst so viel Zauber mit Dir. Du bist der kleine Verwandlungskünstler, der jedes Mal so viel Veränderung mit sich bringt. Mit Dir bekomme ich sogar Lust auf Gummistiefel, Wollschals und die heiße Schaumbäder. Unbestritten, ich liebe Dich, seitdem ich das Licht der Welt erblickt habe. Und – oh Wunder – es war an einem schönen Oktobertag. Daher verdienst Du es auch absolut 31 Tage Dein zu nennen. Ich genieße jeden Moment mit Dir.

 

Und genau deshalb gibt es in meinem Oktober so gut wie keine Termine – ganz bewusst! Denn ich möchte wie Du durchatmen, aufatmen und entspannen. Ich möchte mich mit meiner weichen Kuscheldecke auf der Couch einmummeln und einen heißen Tee genießen. Ich werde die Abende in Wollsocken zelebrieren während ich in meinem Kochtopf eine Kürbissuppe rühre. Im Wald spazieren gehen und das bunte Laub wie Konfetti um mich werfen.

 

Ich werde auch gleich am ersten Sonntag des Monats, am Erntedankfest, eine Kerze entzünden, wenn ich die Patenschaft für meinen ersten Patensohn annehme. Somit darf ich mit einem Fest in den Monat starten, was nicht das einzige bleiben wird. Ich werde über Deine Wolken gleiten während ich einen Abstecher in die Sonne mache. Und zusammen mit Dir das erste Mal an Weihnachten denken. Wir schieben gemeinsam die Ballerinas auf dem Regalboden nach hinten und platzieren die Boots und Stiefel auf Augenhöhe.

In meinem Kalender steht nur an einem einzigen Tag ein Termin im Kalender im ganzen Oktober. Der Rest ist komplett frei und unbeschrieben. Und ich wünsche mir, dass es so bleiben darf. Denn der Alltag allein ist schon gut gefüllt genug. Da darf die Freizeit auch mal das sein, was ihr Name verspricht: frei!

 

Umso gespannter bin ich auf Deinen Oktober. Was steht diesen Monat bei Dir an? Was hast Du vor? Und worauf freust Du Dich?

 

 

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One thought on “Hallo Oktober

  1. Mein Oktober ist ein Gedicht:
    die schönen
    14. September 2010 um 19:14

    gestern sah ich sie zum ersten mal

    die alten damen in den schwarzen

    hochgeschlossenen altmodischen kleidern

    deren säume auf dem boden strichen

    bei jedem schritt

    den sie leise setzten

    raschelten…

    sie kamen über die hügel und felder

    welche sich unter den sohlen

    ihrer staubigen ausgetretenen schuhe

    von sattem grün in gelb verneigten

    ein hauch umwehte sie

    ein hauch von gelebtem….

    langsam schritten sie

    bis sie unter einem baum rasteten

    hinter ihnen am baum

    hing ein hitziger geselle

    der strick um seinen hals lag lose

    er lächelte

    entfernt in den dörfern und städten

    saßen fröhliche menschen

    tranken gemeinsam aus einem

    verschwenderisch gefüllten kelch….

    dann endlich als das verneigen

    in gelb und braun

    den trüben blick der damen geklärt hatte

    lösten sie ihre in knoten verwundenen haare….

    lang und weiß fielen sie

    über hagere schultern

    über die faltigen gesichter

    über müde augen huschte

    ein hauchvon neuer lebendigkeit

    aus ihren rocktaschen zogen

    sie altmodische kämme

    teilten nun sorgfältig

    strähne für strähne

    kämmten mit langen zärtlichen strichen

    eine jede von ihnen

    versunken

    waren nun die gesichter

    denn sie warteten….

    bis auch der wind über die hügel kam

    langsam und lautlos

    noch

    vom sommer müde

    angezogen und gelockt

    von den silbernen strähnen….

    leise fuhr er ins haar der ersten

    zögernd….

    streichelten seine windfinger die pracht

    ein lächeln zog über die faltigen gesichter

    ließ die alten brüste sich stolz heben

    als er in alle haare fuhr

    wild und wilder damit spielte

    begannen die alten einen tanz

    hand gab sich in hand

    sie tanzten

    einen stürmischen reigen

    um den baum der zum galgen ward

    nun zog die schlinge zu

    der geselle verstarb nach kurzem ringen

    noch immer lächelnd

    lustvoller wurde ihr reigen

    nach und nach warf

    eine jede von ihnen ab

    mühsal erinnerung angst kummer sorge

    stück für stück

    ein jahr warfen sie ab

    alles was schwer war

    ließen sie los

    dann waren sie des tanzens müde

    legten sich nieder

    unter´m baum

    ihre blicke lösten blatt für blatt

    als gabe als dank an den wind für den wilden tanz…

    ließen die wolken schneller ziehen

    die vögel in schwärmen nach besserem fliehen

    so lange schauten sie

    bis alles um sie herum

    alt geworden war und schläfrig

    sie schauten

    die welt – müde….

    der wind konnte nicht von ihnen lassen

    stahl sich heimlich hin und wieder

    ein einzelnes haar

    spielte selbstvergessen damit….

    die alten schliefen

    alles das was

    müde war legte sich auf sie

    regen tau früchte reif blätter

    so sanken sie immer tiefer

    in die erde

    die sie dankbar duftend aufnahm…..

    da liegen sie

    unter dem alten baum

    und schlafen

    ich werde nach ihnen suchen

    im nächsten frühjahr…

    nur wer stirbt

    kann auferstehen

    P. K luge

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