Bei Yoga geht es nicht darum, sich selbst zu verbessern. Es geht darum, sich selbst zu akzeptieren.
– Gurmukh
Yoga Tipps für Anfänger gibt es gar nicht so häufig wie man denkt, daher habe ich meine Tipps für Euch zusammengefasst. Denn egal wo man auch hinblickt, Yoga scheint allgegenwärtig. Egal ob’s ums Thema Beweglichkeit, Entspannung, Burnout-Prävention, Detox oder Abnehmen geht. Yoga scheint bei allem zu helfen. Das Internet ist voll mit Tutorials und Bildabfolgen und an den einschlägigen Frauenzeitschriften kleben Yoga-DVDs, die einem den Einstieg ins Yoga erleichtern sollen. Doch auf was kommt’s eigentlich an? Was muss man als Anfänger beachten?
Yoga Tipps für Anfänger
1. Sei gnädig mit Dir
Mein erster Yoga Tipp für Anfänger ist ein kleiner Einblick in meine Yogaanfänge. Meine erste Erfahrung mit Yoga war die, dass ich dachte ich bin der Voll-Loser. Meine Fingerspitzen berührten den Boden nicht und ich war gefühlte Meilen davon entfernt meine Handfläche auch nur ganz auf dem Boden abzulegen wenn meine Knie zeitgleich auch noch so gut wie gestreckt sein sollten. Was bei anderen so kinderleicht aussieht, war bei mir auch nicht mit der größten Mühe machbar. Mein Körper wollte nicht so wie mein Kopf wollte. Im herabschauenden Hund berührten auch meine Fersen nicht den Boden. Und der Baum war mehr wackelig als im Boden fest verankert. Ja, ungefähr so wird bei jedem die erste Yogastunde aussehen. Und welchen Fehler machen da alle (inklusive mir)? Sie holen die gedankliche Keule raus und schlagen mal kräftig aufs Selbstbewusstsein ein. Ist ja schließlich mal total peinlich nicht mal mit den Fingerspitzen auf den Boden zu kommen. Mein absoluter Nummer 1 Tipp: Kopf ausschalten, die Erwartungen vor der Matte ablegen und mit dem zufrieden sein was geht. Denn eins kann ich Euch versprechen: es wird von Einheit zu Einheit besser und man wird relativ schnell beweglicher und geschmeidiger und die Hände schaffen es auch auf den Boden. Also erspare Dir die verurteilenden Gedanken und mache einfach – und zwar ohne den Streber auf Deine Matte einzuladen. Je mehr Du loslässt umso mehr kannst Du mit Übung machen.
2. Yoga ist mehr
Wer noch nie Yoga ausprobiert hat, unterschätzt es meist völlig. Die meisten denken das bisschen langsames Dehnen ist ja wohl nichts. Ursula Karven sagte mal „Yoga macht was mit Dir“. Das ist eine unglaublich abstrakte Aussage, aber genau so ist es auch. Eigentlich stimmt eher „Yoga macht viel mit Dir“. Yoga macht Dich beweglicher. Yoga macht mich aber auch selbstsicherer. Am Ende einer Yogaeinheit habe ich ein Gefühl in mir, das mir nichts anderes beschert. Ich fühle mich unglaublich entspannt und in mir angekommen. Ich fühle mich als ob ich ein bisschen schwebe. Ein Gefühl, das man am liebsten einpacken und festhalten würde. Yoga lässt einen aber auch besser schlafen. Yoga bringt einen dazu in angespannten Situation entspannter zu reagieren als früher. Yoga macht einfach viel mit einem. Und Yoga macht am wenigsten das mit einem, was man sich klischeehaft vorstellt.
3. Gehe zu einem Profi
Autofahren hast Du unter Anleitung gelernt und nicht via YouTube Video. So ähnlich ist es auch mit dem Yoga. Auch wenn es mittlerweile wirklich gute Yogaeinheiten auf YouTube gibt, empfehle ich Dir am Anfang in einen Kurs zu gehen oder Privatstunden zu nehmen. Das reicht auch, wenn es deutlich weniger sind als während der Fahrschule. Haha. Denn weißt Du was ich als allererstes bei meiner Lehrerin gelernt habe: richtiges Atmen. Ich wusste gar nicht was die von mir wollte. Ich lag auf dem Boden auf der Matte und wir haben nur geatmet. Bis dahin wusste ich nicht einmal, dass man falsch atmen kann. Solange ich noch lebe, atme ich ja wohl. Und ja wohl richtig, sonst würde ich ja nicht mehr leben. Weit gefehlt. Die Yogaatmung ist noch einmal anders und wenn man es mal raus hat, ist es auch ganz einfach. Auch die Asanas (die Übungen) sind in den Grundzügen mit einem Yogalehrer leicht gelernt und es tut unglaublich gut, wenn man im Flow immer wieder sanft korrigiert wird oder mit Hilfe die Pose vertiefen kann. Das schafft man einfach alleine nicht. Daher empfehle ich die Yogabasics mit einem Profi zu erlernen. Dann kann man jederzeit mit YouTube, DVDs oder eigenen Abfolgen üben. Denn wer erst einmal in den Yogageschmack gekommen ist, möchte vermutlich nicht nur 1x in der Woche Yoga (im Studio) machen. Daher am besten einmal pro Woche in den Kurs und so oft wie man Lust hat zwischen den Kursen zu Hause.
4. Nicht ohne mein Shavasana
Shavasana ist die Ruhehaltung am Ende einer jeden Yogasession. Leider fehlt sie in vielen YouTube Videos doch ist in jedem Kurs nicht wegzudenken. Gerade am Ende einer Yogastunde tut es unglaublich gut in dieser Haltung noch einige Minuten zu verharren. Begleitet von Naturgeräuschen oder Entspannungsmusik oder gar mit einer gelesenen Meditation oder Fantasiereise. Letzteres ist mein absoluter Favorit und hilft beim Entspannen und zur Ruhe kommen. Durch das Ruhen auf der Matte fröstelt es mich immer ein bisschen, daher mein Tipp: legt Euch flauschige Socken oder noch besser eine Decke neben die Matte und je nach Bedarf auch noch eine Weste oder einen Pulli. Dann könnt ihr in der Entspannung noch einmal so richtig fallen lassen ohne zu frieren.
5. Bleib nicht ewig der Anfänger
Anfänger Yogakurse sind genau dafür da: für Anfänger. Sobald Du Dich mit den Asanas vertraut gemacht hast, Dich im Flow wohl fühlst und bereits im FF weißt was mit jeder Ansage des Lehrers gemeint ist, ist es an der Zeit ins nächste Level zu wechseln. Das tut nicht nur Deinem Geist gut, sondern auch Deinem Körper.
Das waren meine Yoga Tipps für Anfänger. Last but not least bleibt mir nur noch zu sagen: Wenn Du Lust auf Yoga hast, dann probiere es einfach aus! Auch Alter und Gewicht spielen beim Yoga keine Rolle und falls Dir der Yogastil in Deinem Kurs nicht zusagt, dann höre Dich einfach um. Hatha Yoga ist bei uns, die am meisten praktizierteste Yogaform, aber es gibt zahlreiche unterschiedliche Stile, ob mit schneller Abfolge, mit Gesang oder in einem 40 Grad erwärmten Raum. Wenn Du mehr über die unterschiedlichen Stile wissen möchtest, finde ich dieses kleine Yoga-ABC sehr hilfreich. Dieses gibt Dir einen Überblick und eine Erklärung was sich hinter Hatha, Ashtanga, Bikram & Co verbirgt.
In diesem Sinne: Namasté! Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, das ich in Dir sehe!
Ganz toller Beitrag, meine liebe Sue! Und auch in diesem Sinne NAMASTE! 🙂
Ich danke Dir liebe Kristin. Namaste!
Hallo Sue, vielen Dank für den schönen Beitrag. Ich habe die ein oder andere Yoga-Stunde schon gemacht, aber bin wohl noch zu kritisch mit mir. Auch das Zitat am Anfang bringt es doch sehr gut auf den Punkt. Loslassen können ist ein Prozess und das wird nicht oft kommuniziert. Also vielen Dank für den sehr schön geschriebenen Post. Liebe Grüße, Jana
Sehr gerne Jana! Viel Vergnügen auf Deiner Yogareise!