Was wir von den Oscars lernen können

Heute Nacht wurden im Dolby Theater (früher Kodak Theater) in Los Angeles mal wieder die Oscars verliehen – und zwar schon zum 88. Mal. Vermutlich hast Du gemeinsam mit mir mit Leonardo DiCaprio mitgefiebert, der insgesamt zum sechsten Mal nominiert war (fünf Mal als Schauspieler) und bisher immer leer ausging. Ja, auch für Titanic war er 1998 zusammen mit Kate Winslet nominiert, jedoch ging er ohne die güldene Statue nach Hause. Dafür war es umso schöner, dass er letzte Nacht zusammen mit Kate erneut über den roten Teppich schritt und einige Stunden später den Goldjungen als bester Hauptdarsteller für den Film „The Revenant“ in Händen hielt.

Und genau bei dieser Mitfieberei der letzten Wochen, der ständigen Berichterstattung ob er es schaffen würde nach dem Gewinn des Golden Globes für den besten Hauptdarsteller auch den Oscar zu gewinnen, wurde mir eines bewusst: wir können von den Oscars unglaublich viel lernen. Und daraus unsere eigene Motivation ziehen.

 

Perfekt dazu passt dieser Screenshot von Instagram, der gestern noch aktuell war:

Was wir von den Oscars lernen können

 

Was wir von den Oscars lernen können und warum es den Großen nicht anders geht

Oft erleben wir Situationen im Leben wo wir alles gegeben haben, mit uns und unserem Erfolg mehr als zufrieden sind und dennoch fehlt uns die Anerkennung im Außen. Dieses Schulterklopfen, das kleine „gut gemacht“ oder das Lob vor anderen. Genau das haben wir mit vielen grandiosen Schauspielern gemeinsam. Denn auch ein Ausnahmetalent wie Leonardo DiCaprio, der sich in seiner Karrierelaufbahn in die unterschiedlichsten Charaktere hineingefühlt und diese porträtiert hat, wurde immer wieder gehypt, gelobt und dennoch blieb dieses letzte i-Tüpfelchen, die größte aller Auszeichnungen für einen Schaupieler, aus. Und damit ist er nicht alleine. Denn es gibt unglaublich viele talentierte Schauspieler, die ihren Job grandios machen, die wir lieben und immer wieder gerne sehen, die aber dennoch keinen Oskar auf dem Kaminsims stehen habe.

 

Was wir von den Oscars lernen können

 

Für Leo gab es heute Nacht ein HappyEnd, für Sylvester Stallone jedoch nicht. Nach 43 Jahren war er nominiert, hatte noch den Golden Globe als Osccar-Vorboten gewonnen, doch ging heute Nacht in L.A. leer aus. Macht ihn das zu einem weniger guten Schauspieler? Oder Glenn Close? Sie war sechs Mal für den Oscar nominiert, zehn Mal für den Emmy und neun Mal für einen Golden Globe. Das sind 25 Nominierungen für die Top3 Auszeichnungen der USA und nach Hause nahm sie bisher tatsächlich nur fünf. Hört sie deshalb auf? Gibt sie auf? Verkriecht sie sich? Glaubt nicht an ihr Talent? Nein!

 

Was wir von den Oscars lernen können um unsere eigene Motivation hoch zu halten

Ich kann von den Oscars viel lernen und von all diesen Ausnahmetalenten, die nicht gewinnen und dennoch nicht aufgeben. Denn es macht sie nicht weniger gut, nur weil ihnen die goldene Trophäe fehlt. Sie sind nicht weniger wert oder weniger talentiert. So wie Du und ich. Wir werden im wahren Leben nicht nominiert. Und wir bekommen auch keinen Preis. Weder für einzelne Leistungen und noch seltener für unser Lebenswerk. Zumindest nicht im Außen.

 

Und dennoch stehen wir in ständigem Konkurrenzkampf und leben mit Versagensängsten. Mal mehr, mal weniger. Wir messen uns täglich an unserem besten Selbst und an den Menschen, von denen wir glauben uns mit ihnen messen zu wollen oder gar vergleichen zu müssen. Und zu allem Überfluss werden wir noch von der Gesellschaft mit anderen Mitmenschen gemessen. Ich habe das Gefühl, dass gerade wir Frauen nonstop gemessen gewerden – gefühlt mit jeder anderen Frau auf dieser Welt. Nämlich immer dann, wenn wir uns entscheiden etwas anders zu machen. Dann kommt gleich der Vergleich von außen mit anderen Frauen, die sich in der ähnlichen Situtation anders entschieden haben. Ich weiß nicht ob das noch evolutionär bedingt ist, dass wir als vermeintlich „schwaches Geschlecht“ diesen Vergleichen stärker ausgesetzt sind oder ob wir emotional dafür einfach empfänglicher sind, während die Männer rationaler damit umgehen.

 

Diese Vergleiche gibt es in allen Lebenslagen. Ist man zu oder zu dünn im Vergleich zu XY? Oder nicht intelligent genug? Nicht spirituell genug? Zu empfindlich oder zu wenig empathisch? Zu ordentlich oder gar ein Kontrollfreak? Dem Partner gegenüber zu klammernd oder nicht liebevoll genug? Nicht diszipliniert genug oder kreativ unbegabt? Es gibt so vieles, was wir angeblich nicht sind. Und so vieles, was wir sein sollten.

 

Bei den Oscars gibt es die sogenannte Academy, in der die Jury sitzt, die die Schauspieler, Regisseure, Musiker, Drehbuchautoren, Kostümdesigner, Make-up Artisten, Tontechniker, Filmeditoren  und Szenebildner nominieren und schlussendlich krönen. Im wahren Leben sitzt in meiner Jury nur eine Person: ich. Und alle, die bei Dir da sonst noch so sitzen, Dich ständig vergleichen, bewerten und messen, gehören nicht in diese Jury. Denn jede Beurteilung ist immer subjektiv, selten objektiv. Je weniger „fremde“ Meinungen Du in Dein Leben lässt, umso objektiver bist Du mit Dir selbst. Und das ist genau das, was wir von den Oscars lernen können.

 

Nur, weil mal etwas nicht klappt, Du keine Lobeshymne bekommst, obwohl Du es richtig gut gemacht hast, heißt das noch lange nicht, dass Du nicht gut bist, in dem was du tust. Leonardo hat schließlich auch nicht aufgehört Filme zu drehen. Warum? Weil er an sich geglaubt hat. Weil er weiß, dass er das, was er tut, gut kann. Und dennoch ging er die fünf Mal sicherlich enttäuscht nach Hause, wenn aus einer Nominierung und positiven Prognosen der schlussendliche Gewinn nicht raussprang. Ist doch völlig menschlich, oder? Du bist keine Maschinen und darfst all diese Emotionen haben. Du darfst traurig sein, weil Du etwas nicht geschafft hast, dafür aber ein anderer.

 

Was Du aber nicht machen solltest, ist aufgeben. Oder aufhören an Dich zu glauben. Höre nicht auf Dich weiterzuentwickeln um Deine Leidenschaft für Dein Herzprojekt weiter anzufeuern. Das einzige, was Du wirklich aufgeben darfst, ist nach Anerkennung von außen zu streben. Dafür darfst Du Dir selbst die Anerkennung geben, wenn es gut läuft. Springe jubelnd durch die Gegend, lasse die Sektkorken knallen, mache Dich schick und feier Dich einfach mal selbst. Tanze zu Deinem Lieblingslied oder schmettere „I am what I am“ lautstark und gemeinsam mit Gloria Gaynor. Was auch immer am Besten zu Dir passt! Sei Dein eigener Cheerleader und Deine eigene Jury, die Dich zum Gewinner kürt. 

 

Was wir von den Oscars lernen können

 

Lasse Dich nicht unterkriegen: weder von anderen noch von Deinem eigenen Ego! Never give up! Und denke immer daran: dass es ganz viele Große gibt, die unglaublich talentiert sind, ihre Leidenschaft leben und dennoch keinen Oscar haben. Und das macht sie nicht weniger gut. Und Dich auch nicht! So ein Oscar ist am Ende doch nichts anderes als ein Staubfänger 🙂

 

 

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2 thoughts on “Was wir von den Oscars lernen können

  1. GenauSO. Ja. SO.

    Und letztlich stellt sich ja auch die Frage – WER ist es, der den Oskar wirklich vergeben kann? Wie setzt sich die Jury zusammen. Vor WEM wollen wir glänzen, und worum geht’s wirklich.

    Unserem Anliegen zu folgen, jenem der Seele – darum gehts und darum dass wir uns selbst die Zustimmung geben können, den Platz Nr. 1 und jede Auszeichnung. Frei von dem was die anderen sagen.

    So. Ja, so ………. darf es für mich sein.

    Mein DANKE für deinen Text
    und meinen HERZENSGRUSS zu dir …..

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