Gastbeitrag | Meine ersten Erfahrungen mit Meditationen

Der Mensch muß zu innerer Ruhe gebildet werden.

– Johann Heinrich Pestalozzi


Heute darf ich Kristin von Selbstbewusstleben ganz herzlich bei mir begrüßen. Lest hier wie sie ihren Weg zur Meditation gefunden hat.


Mein Name ist Kristin und mein eigener Blog heißt Selbstbewusstleben. Ich schreibe über die 3 großen Themenbereiche: gesunde Ernährung (Clean Eating, Vegetarier werden etc.), Fitness (Bodyrock, Laufen, Klettern etc.) und Selbstfindung. Für mich bedeutet ein selbstbewusstes Leben führen, dass ich mir meiner Persönlichkeit, meinen Wünschen und Träumen, meinen Stärken und Schwächen, meinen Interessen und meinem Körper bewusst bin und versuche, im Einklang mit mir selbst zu leben. Über diese Reise zu mir selbst schreibe ich auf meinem Blog. Schaut liebend gern vorbei! 

In meinem heutigen Gastpost für die liebe Sue geht es um das Thema Meditation. 

In meinem bisherigen Leben bin ich in verschiedenen Situationen immer wieder mit dem Begriff in Berührung gekommen. Im Abitur-Gottesdienst vor einigen Jahren haben wir eine Erinnerungs-Meditation an unsere Schulzeit durchgeführt, in meiner Studienzeit habe ich mir einige CDs mit Meditationen zum besseren Einschlafen gekauft oder beim „Weihnachts-Schrottwichteln“ vor zwei Jahren, als ich ein Buch zu Meditationen gewonnen habe. Eines hatten alle drei Berührungen gemeinsam. Ich habe das Meditieren nicht ernst genommen! Vielleicht habe ich es sogar ein bisschen belächelt, innerlich. Meditieren? Heißt das, man redet mich sich selbst? Warum bloß? 
Doch heute weiß ich: Ich habe nicht verstanden, was Meditieren eigentlich bedeutet. 
Im Rahmen meines abgewandelten Crazy Sexy Detox vor ein paar Wochen bin ich mit Meditationen wieder einmal in Kontakt gekommen. Meditationen und Mantras zu bestimmten Gedanken gehörten zum täglichen Programm. Auch dieses Mal war ich wieder ein wenig skeptisch. Was soll ich in dieser Zeit tun? Was soll ich mir selbst sagen? Wie soll ich es aushalten, 20 Minuten stillzusitzen? Aber ich war auch neugierig darauf und habe es direkt am ersten Tag ausprobiert. So wertungsfrei es mir möglich war. Ich hatte an diesem Tag frei, bin morgens in der Frühe barfuß auf die Terrasse gegangen, habe mich dort gen Sonnenaufgang auf einen Stuhl gesetzt und meine Augen geschlossen. Ich saß da, atme ein paar Mal tief ein und hatte auf einmal eine Botschaft an mich in meinem Kopf: „Genieße diesen Tag. Tue dir selbst Gutes“. Diese Worte habe ich dann mehrere Male hintereinander mit meiner inneren Stimme zu mir selbst gesagt. Und auf einmal haben sich meine Gedanken und Gefühle verselbstständigt. Ich habe mich richtig wohl gefühlt. Ich war glücklich. Ich war optimistisch. Die Hektik der letzten Tage ist von mir abgefallen und ich wurde ganz aufmerksam gegenüber mir und meinem Körper. Ich habe mich ganz bewusst wahrgenommen. Ich hatte plötzlich richtig Lust, mir diesen Tag quasi zu schenken und mir einfach Gutes zu tun. Das war meine kleine Mission! 
Irgendwann bin ich wieder aufgestanden – mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Und erst als ich wieder in der Wohnung war, habe ich gesehen, dass über eine halbe Stunde Zeit vergangen war. 
Das nächste positive Meditationserlebnis hatte ich vor einer Yogastunde. Ich war eine der ersten im Übungsraum und habe mich im Schneidersitz auf meine neue Yoga-Matte gesetzt. Eigentlich „wollte“ ich zunächst mit den anderen ins Gespräch kommen, merkte aber gleich darauf, dass ich eigentlich gerade viel lieber für mich allein sein wollte. Dabei kam mir irgendwie der Gedanke, dass mein Geist es schön haben soll in meinem Körper. Dieser Gedanke formte sich immer stärker aus. Mein Geist solle einen fröhlichen, gesunden Tempel – meinen Körper – vorfinden, indem er sich wohlfühlt. Dieser Gedanke war so bezaubernd, dass ich spontan ein Glücksgefühl und einen inneren Frieden mit mir selbst empfand. So saß ich dort einige Zeit, in diesem „Mantra“ versunken, und habe einfache, ehrliche Zufriedenheit empfunden.

twinlili  / pixelio.de

Meine dritte Meditationsbegegnung hatte ich mit einem Buch, das ich euch wärmstens empfehlen kann. Es ist so hilfreich! „Kraft zum Loslassen“ von Melody Beattie. Ich bin in unserer Stadtbibliothek darauf gestoßen und war mir gar nicht bewusst, welchen Schatz ich dort ausgrabe. Es ist ein Buch mit 365 Gedanken und passenden Texten zu jedem Kalendertag. Als ich darin zum ersten Mal blätterte, bin ich sofort an einem Text hängengeblieben und habe innerlich genickt. „Dies ist mein Mantra für diesen Tag. Das passt heute zu mir.“ Seitdem handhabe ich es so, dass ich einfach morgens darin blättere und das Thema, bei dem ich hängenbleibe, in meine morgendlichen „Gedanken“ einbeziehe. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber bisher hatte ich jeden Tag einen Text, der wie angegossen an genau diesem Tag auf mich gepasst hat! Es geht dort um Gedanken zu Perfektionismus, Selbstliebe, Beziehungen zu anderen Menschen, Ängsten, Hektik und vielem mehr. Diese Gedankenanstöße sind so einfach und verständlich und trotzdem manchmal so schwierig im täglichen Leben umzusetzen. Doch durch diese kleinen morgendlichen Meditationen geht es mir besser. Ich beginne langsam aber sicher diese positiven Gedanken mehr und mehr zu verinnerlichen. Das tut mir unheimlich gut! 
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, hat sich meine Einstellung zur Meditation mittlerweile geändert. Ich habe begriffen, was es für mich bedeutet und welche Auswirkungen es auf mich haben kann! Ja, ich rede dabei mit mir selbst! Und genau deswegen tut es mir so gut! Ich bringe mich dadurch in Kontakt mit mir selbst und gebe meinen Gedanken einen Raum, um gehört zu werden. Ich sehe Meditieren nun als eine Bereicherung für mich, die ich gern annehme statt wie früher darüber zu lächeln. 

2 thoughts on “Gastbeitrag | Meine ersten Erfahrungen mit Meditationen

  1. Liebe Kristin,

    ein tolles Thema! Ich beschäftige mich auch gerade damit und so richtig habe ich „meine Meditation“ noch nicht gefunden. Versuche es zur Zeit mit geführten Meditationen auf CD, für den Anfang zum entspannen (dafür wollte ich Meditation ausprobieren – zum entspannen und zur Ruhe kommen) sehr gut. Aber das ist glaub ich auf Dauer nicht meine Meditation oder was ich darunter verstehe. Ich werde es einmal ausprobieren, mich still und ruhig hinzusetzen und schauen / hören was da kommt.

    Liebe Grüße
    Jenny

  2. Liebe Kristin,

    vielen Dank für den schönen Beitrag. Damit sprichst du auch ein Thema an, was mich sehr interessiert, nur leider lasse ich das immer wieder in stressigen Zeiten schleifen u komme daher nicht wirklich rein. Jetzt hast du mich aber wieder motiviert u ich muss es einfach öfter ausprobieren 😉

    Liebe Grüße
    Nancy

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