Konsumfasten | Der Zwischenstand

Wer sich darauf versteht, das Leben zu genießen, muss keine Reichtümer anhäufen.

– aus China


Die Halbzeit ist schon rum und dennoch befinden wir uns mitten in der Fastenzeit. Dieses Jahr hatte ich mir das “Konsumfasten” auf die Fahnen geschrieben. Und dabei bin ich nicht alleine. Einige Blogger- und Twitterkolleginnen haben ebenfalls dies zu ihrem Fastenthema gemacht.
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Logo: HappyIch  Bild: Karl Dichtler / piqs.de
Und wie lief’s bisher bei mir? Bin ich mit meinen eigenen Regeln bislang klar gekommen?  Womit habe ich mich gnadenlos verschätzt? Ich gebe Euch einen kleinen Rückblick auf meine mir verordneten Regeln und wie es mir damit erging. 
Regel 1: Kaufstopp! Damit bin ich bislang sehr gut zurecht gekommen. Ich habe mir keine neuen Kosmetikartikel gekauft und auch keinen neuen Nagellack oder Make-up!

Ich gebe zu, dass ich letzte Woche kurz bei dm war um Behälter für meine Ostergeschenke zu kaufen (Ostergeschenke sind erlaubt! Sind ja auch nicht für mich) und habe auf einmal festgestellt, dass ich ja gar nicht am Essie Regal war. Ich gebe zu, es hat mich schon gereizt wenigstens mal zu gucken (von kaufen kann ja keine Rede sein). Geguckt habe ich dann also und….ich war so erleichtert! Die neue Linie ist so gar nicht mein Ding. Mit einem zufriedenen Lächeln habe ich mich von dem Regal entfernt und bin zufrieden an die Kasse gegangen. Es gab noch nicht einmal einen Kaufreiz! Prima! So kann es gerne weitergehen.

Bei einem einzigen Thema habe ich für mich eine persönliche Ausnahme gemacht: Zeitschriften. Ich habe mir eine einzige Zeitschrift gekauft und zwar die aktuelle Ausgabe der FÜR SIE. Denn darin enthalten ist eine CD von Robert Betz und einige interessante Artikel, die ich nicht verpassen wollte. Zu Recht, wie ich finde.

Regel 2: Lebensmitteleinkauf einschränken. Auch das funktioniert bestens. Ich habe nur das eingekauft, was ich wirklich benötigt habe, bzw. was ausging. Einzige Ausnahme war der Kauf von vier Tetra Paks Provamel Mandelmilch anstatt einem Tetra Pak, aber da ich diese bei mir im Bioladen immer so selten bekomme, wollte ich dies einfach im Haus haben (wird mir vermutlich gerade bis zum Ende der Fastenzeit ausreichen).

Und noch immer gibt es mehr als genügend Lebensmittel in meinen Vorratsschränken, die es weiterhin zu “veressen” und “verkochen” gilt.
Regel 3: keine Extras, kein unnötiger Schnickschnack. Das hat bisher auch super funktioniert. Wenn man an der Supermarktkasse erst gar nicht auf den “süßen Kassenaufsteller” achtet, wo sich Süßigkeiten, Kaugummis und sonstige kaufpsychologische und –strategische Extras tummeln.
Regel 4: Luxus mit Gutscheinen aufbrauchen. In der ganzen Zeit war ich genau einmal im Kino und das auch mit einem bestehenden Gutschein. Und ich war einmal im Restaurant essen, ebenfalls mit einem Gutschein bezahlt. Mehr habe ich mir noch gar nicht gegönnt.
Regel 5: Besinnung auf das Wichtige und Nichtmaterielle. Manche Dinge habe ich öfter gemacht, andere stehen noch auf der Liste. Belohnt habe ich mich mit Lesen oder erst am Freitag mit meiner Lieblingsabendtalkshow nach einer größeren Entrümpelaktion, Yoga im Schlafanzug und auch der ein oder anderen Tasse Tee im Bett am Abend vor dem Einschlafen.
MEINE TIPPS:

Was ich festgestellt habe, was unglaublich hilft, wenn man folgende Punkte während des Konsumfastens beachtet:
  • Werbeprospekte wandern direkt ins Altpapier und nicht auf den Lesestapel! Denn wenn ich mir den Aldi- oder Lidlprospekt, den H&M Flyer oder sonst etwas ansehe, dann finde ich garantiert etwas, das man brauchen könnte. Daher erst gar nicht ansehen! Gilt übrigens auch für Kataloge!
  • Werbenewsletter sofort löschen. Ich erhalte in meinem E-Mail Posteingang doch die ein oder andere Botschaft, bei welchem Onlineshop es gerade einen Rabatt gibt, oder die Versandkosten erstattet, oder, oder, oder. Diese lösche ich sofort. Ungelesen!
  • Shoppingwebseiten meiden. Eigentlich gucke ich gerne bei Tchibo online rein was es da so gerade und in der nächsten Woche gibt! Nein! Diese Webseite ist in meinem Browserverlauf aktuell nicht zu finden! [Andere wie Zalando & Co. natürlich auch nicht]
  • Einkaufszettel für den Lebensmitteleinkauf! Klingt zwar total banal, hilft aber besonders dann, wenn man bestrebt ist jeglichen Versuchungen aus dem Weg zu gehen.
  • Entrümpeln und neu sortieren! Das hat mir geholfen. Ich habe unglaublich viele Proben (u.a. aus den Glossyboxen) und Probiersets für Kosmetikartikel. Und natürlich einige kleine Fläschchen an Shampoo, Duschgel und Bodylotions von Hotelbesuchen. All das lagerte bislang alles in einem Korb. Ich habe mir am Wochenende die Mühe gemacht und den Korb ausgekippt und nach Rubriken sortiert: Duschgels, Bodylotions, Gesichtscreme, Seren & Masken, Seifen, Shampoo & Conditioner, alles für die Sonne, Deos, etc. Nachdem alles sortiert war, wurde mir kurz etwas schlecht. Ihr habt ja keine Ahnung wie viele Gesichtscremes im Miniformat sich bei mir zu Hause eingenistet haben. Jede Rubrik bekam seinen eigenen Zipper-Beutel, den ich mit meinem Labelmaker beschriftet habe (z.B. Gesichtscreme). So kann ich sofort nach dem greifen, das ich auch wirklich benötige. Zum einen ist jetzt nicht nur alles sofort auffindbar, sondern es hat auch mein Bewusstsein geschärft für alles, was ich zur Verfügung habe. Dies wird nun alles nach und nach aufgebraucht und ist auch für Reisen schnell greifbar.
  • Tauschen. Ihr habt doch bestimmt einige Produkte, die ihr gekauft habt (oder aus Versehen doppelt gekauft habt oder geschenkt bekommen habt) und die sich doch nicht als so passend erwiesen haben. Das geht den meisten so und ob es jetzt der Duft der Bodylotion ist und die Farbe des Lipglosses, fragt Eure beste Freundin oder Schwester ob ihr nicht tauschen wollt. So kommt ihr zu neuen Dingen ohne große Ausgaben. Und alles was für Euch nicht mehr dienlich ist, kann jetzt jemand anderen erfreuen (sofern es der anderen Person gefällt). Funktioniert übrigens auch mit allen anderen Dingen wie z.B. Tee, Bücher, DVDs, Parfüm etc.

    Gibt es etwas, das Euch hilft in der Fastenzeit „durchzuhalten“? Ich freue mich auf Eure Anregungen!

3 thoughts on “Konsumfasten | Der Zwischenstand

  1. Wunderbare Tipps. Ich hatte auch überlegt, was ich dieses Mal fasten könnte und bin auf nichts gekommen. Schade, Konsumfasten … das wäre was gewesen. (Ich habe schon mehrere Jahre Schokoladenfasten hinter mir, nicht nur während der Fastenzeit, sondern wirklich das ganze Jahr über.) Aber gut, so viel konsumiere ich ja nicht mehr. Ich hab mir aber immerhin ein recht knappes wöchentliches Geldbudget gesetzt, das ich nicht überschreiten möchte, und falls am Ende der Woche noch was übrig bleibt, kommt das in eine Sparbüchse für den nächsten Mehrtagesausflug. Auch ein Art Fasten. Jedenfalls, viel Erfolg weiterhin auf deinem Weg. Sandra

    • Hallo Sandra,

      danke für Deine Worte! Das Restgeld in eine Spardüchse zu packen ist ja ne super Idee! Und von dem Geld dann nen Ausflug machen. Das finde ich echt super!

      Ich finde es toll, wenn Du gar nichts hast, was Du fasten möchtest. Das klingt doch schon nach einem sehr ausgeglichen Lebensstil. Glückwunsch! Und manchmal kann man ja die Fastenzeit auch andersrum nutzen und sich 7 Wochen einem Thema verschreiben, z.B. jeden Tag einen Fremden anlächeln, jeden Tag eine gute Tat, etc.

      Ich hoffe Du schaust öfters vorbei und findest den ein oder anderen für Dich passenden Beitrag!

      Alles Liebe und danke für die Wünsche
      sue

  2. Also ich hab mich Deinem Konsumfasten-Vorschlag ja einfach mal angeschlossen… fand ich mal was Neues. Und: es fällt mir sooo leicht 🙂 Hab tatsächlich noch nichts „unnötiges“ gekauft.

    Dabei ging es mir vor allem um die Impulskäufe von Schuhen, Taschen, Klamotten, … die nicht wirklich nötig sind.
    Das heißt, ich habe nach wie vor ganz normal Lebensmittel, Körperpflege, Benzin, Geschenke, usw. gekauft (eben immer wenn was leer geht oder benötigt wird) und habe auch meine diesjährige Urlaubsplanung gemacht – das war natürlich mit der Buchung von Flügen, Hotels, … verbunden.

    Fazit: bislang habe ich mir ein paar gaaanz tolle Skisocken gegönnt (da hab ich auch nicht dran gespart) – das war aber die einzige Klamotten-Ausgabe seit Beginn der Fastenzeit.

    Mein Freund schickte mich neulich sogar in den Schuhladen „da musst Du mal schauen – die haben voll die tollen blauen Schuhe“. Ich bin nicht hingegangen (und muss jetzt wohl oder übel eins von meinen anderen 17 Paar anziehen).

    Gleichzeitig wurde es mir lästig, all die Newsletter in meinem Posteingang zu haben und sie dann doch nicht zu lesen (weil ich ja gerade faste ;-)) – also hab ich sie alle abbestellt. Jetzt bekomme ich noch genau 2 Stück, auf die ich nicht verzichten wollte. Alle anderen sind WEG. Und: ich lebe noch!
    Der „bitte keine Werbung“-Aufkleber an unserem Briefkasten klebt schließlich auch schon seit 2 Jahren (weil wir hier regelrecht überschwemmt werden) – vielleicht hat mich diese Tatsache ermutigt, radikal zu handeln.

    Für mich also ein eindeutiges Daumen Hoch fürs Konsumfasten – nächstes Jahr gerne wieder. 🙂

    liebe Grüße
    didi

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